Der Nestorpalast in Pylos - Hellas 2011

Für die Griechen ist “der Nestor” der Name des ältesten achäischen Königs, welcher im Kampf um Troja teilnahm, gleichzeitig ist er allerdings in manchen Sagen ein Held (z.B. Kampf der Laphithen gegen die Centauren, da diese als Gäste bei den Laphithen durch den Wein die Besinnung verloren hatten), heute wird der Begriff als Ehrentitel für den Altmeister (ältestes und auch weisestes Mitglied) benutzt. Der Nestorpalast ist ein noch sehr gut erhaltener mykenischer Palast der späthelladischen Zeit (17.-11. Jhd.v.Chr.) & wurde 1952 vom Amerikanisch-Griechischen Archäologendienst entdeckt. Heute ist die Anlage überdacht (Schutz vor Witterung), Fundstücke sind in einem Museum in Chora ausgestellt. Hier der Blick* auf den Palast :

Nestorpalast Propylon (Vortor) Raum der Palastwache Verwaltungsräume mit Linear-B-Täfelchen Innenhof Megaron - Vorhof Megaron - Thronsaal (Domos) Mykenische Badewanne Privat- und Nebenräume Vorrats- und Gerätemagazine Wartezimmer (Bänke) Vorratskämmerchen Ölmagazine Ölmagazine Weinmagazin Werkstatt - Siegelabdrücke und Tontäfelchen Kleines Heiligtum Megaron mit Vorraum Sonstiges Höfe Magazine Weinlager

* Für die Beschreibungen der Räumlichkeiten einfach über die Karte fahren und darauf klicken

Der Eingang

Man betrat den Palast über einen Hof, der mit einem Steinpflaster bedeckt war. Dann betrat man das Propylon („Vortor mit schöner Fassade“). Hier ging es weiter in den Innenhof, der in das Megaron führte. Bog man gleich links im Propylon ab, so gelangte man in zwei Verwaltungsräume, die für den Warenbestand und die Lager zuständig waren. Das kann man daraus schließen, da hier Linerar-B Tafeln zu finden waren. Hier deren Bedeutung für uns :

Linear B ist eine Kretisch-mykenische Schriftform (Silbenschrift) vom 15.-13. Jhd.v.Chr, Abgeleitet aus Linear A (minoische Hieroglyphenschrift aus Ägypten). Die Tafeln wurden zufällig in einem Brand gebacken und so haltbar gemacht, enthielten wirtschaftliche „Notizen“ und Angaben, Verwaltungsangaben,... Der Fund ist sensationell, da man vorher davon ausging, dass zu mykenischer Zeit noch kein Griechisch gesprochen wurde. Sie enthielten leider keine Literatur (in ihrer Normalform waren sie nicht gebacken, sondern aus einfachem Ton, also nicht lange haltbar).

Am nördlichen Durchgang gibt es eine Plattform, die vermutlich für die Wache gedacht war. Da das Gebäude die Offenheit, Großzügigkeit und freundschaftliche Einstellung seiner Zeit darstellt hat es keine Verteidigungs-Mauern.

Der Innenhof

Rechts davon befanden sich die Privat- und Nebenräume mit einer Treppe ins Obergeschoss. Links davon gab es eine art Wartezimmer für Gäste, dahinter war die Vorratskammer. Ging man gerade aus, kam man in die Vorhalle des Megarons, kam dann in den Vorraum (mit Treppen zu den oberen Gemächern) in dem zusätzliche Wachen standen und gelang dann erst in das eigentliche Megaron, in dem der Herrschende seinen Thron hatte.

Wichtige Räume

Einige sind klar zu erkennen & sollten unbedingt erwähnt werden, wenn man sich die Samstagsstunde sparen möchte.

Das Megaron

Wird häufig als Thronsaal (Domos) mit Opferherd (Eschara) bezeichnet. Links vom Thron (dünne Gerade) ist ein Libations-Graben in dem „Weinopfer“ auf den Herd flossen (so musste der König nicht einmal aufstehen, Trankopfer waren außerdem zu mykenischer Zeit besonders inn). Um den Herd sind noch die vier Vertiefungen für Holzsäulen zu sehen, die das an dieser Stelle offene Dach trugen. Am Herd sind noch Muster und kleine Schriftzüge zu erkennen.

Das Badezimmer

Dieses ist "besonders" gut erhalten und beinhaltet die einzige, aus der mykenischen Zeit erhaltene, Badewanne Diese ist aus Ton und oben am Rand auch schön verziert. Daneben sind noch Wassergefäße (Vasen) zu erkennen. Telemach - Sohn des Odysseus - wurde in genau dieser Badewanne von Polykaste gebadet und eingeölt..

Die Magazine

Häufig Lager für Wein und Öl, da dort viele Gefäßfunde gamacht wurden. Im Westen wurden sogar Geräte und Werkzeug gefunden. Heute sieht man "Vasen", bei denen der obere Teil abgebrochen und der untere Teil fest an den Untergrund gewachsen ist. Das ähnelt dann so art Tonringen die auf dem Boden liegen.

Zum Referat

Hier das Handout aus meinem Vortrag damals, bitte in eigene Worte fassen und die Bilder selbst nochmal anschauen, wenn man dann da steht sieht einiges nicht ganz so "eindeutig" aus und ihr seid dann recht hilflos. Quellen : Wikipedia & gottwein.de (einfach Suchfunktionen verwenden), Lehrer und die Reise des Odysseus.